Treten, spucken, sich kratzen, den Kopf vor die Wand schlagen, Dinge durch die Gegend werfen. Fremd- selbst- und sachaggressives Verhalten erfordert von Ihnen als Eltern zuhause Höchstleistungen. Sie müssen oft schnell, überlegt oft auch geduldig handeln.
Die Nerven liegen "blank". Emotional erleben Sie manchmal eine Achterbahn. Schwankungen zwischen Ärger, Ohnmacht, Verständnis, Sorge und Angst kennen Sie gut. Und vielleicht reißt manchmal der Geduldsfaden.Schuldgefühle sind eine typische Folge. Ein Teufelskreis.
Nicht nur das Verhalten Ihres Kindes, sondern auch der Umgang mit Erziehern, Lehrern, Arbeitgebern, die Zusammenarbeit mit Ämtern, Behörden und Therapeuten mit unterschiedlichen "Ratschlägen" stellen immer wieder hohe Anforderungen an Sie, Ihr Kind und alle Beteiligten bei der Bewältigung des Alltags.
Wir unterstützen Sie, Ihr Kind und wenn möglich andere Beteiligte wie z.B. Lehrer, Erzieher, Integrationshelfer in kleinen Schritten bei der Bewältigung des Alltags mit herausfordernden Verhaltensweisen. Wir suchen gemeinsam individuelle Lösungen. Patentrezepte gibt es nicht, oft aber Hilfen zur Entspannung des Alltags, die für Sie und andere machbar sind.
Definition:
Herausforderndes Verhalten ist. eine hilflose Form der Bewältigung schwieriger
Situationen.
Das Verhalten ist subjektiv sinnvoll deshalb: Keine Patentrezepte!
Das Verhalten erfüllt eine oftmals nachvollziehbare (!) Funktion
Das Verhalten ist ein Ausdruck von Hilflosigkeit, es stehen in dem Moment keine anderen Strategien zur Verfügung.
System
Wer ist betroffen?
Welche Auswirkungen hat das herausfordernde Verhalten auf Sie als Eltern auf Ihr Kind, auf Lehrer etc.?
Signale
Gibt es Anzeichen, bevor "es" losgeht?
Auslöser
Was geschah vor dem Verhalten?
Verhalten
Was macht Ihr Kind konkret?
Ist das Verhalten immer gleich häufig und gleich heftig? Gibt es Unterschiede?
Reaktionen/Konsequenzen
Was geschah nach dem Verhalten?
Funktion
Welche Funktion hat das Verhalten? Was möchte Ihr Kind eigentlich?
Ausnahmen
In welchen Situationen tritt das Verhalten NICHT auf?
Was ist dann anders?
Dokumentation
Bei Bedarf setzen wir Beobachtungsbögen ein, um obige Fragen zu beantworten und den Erfolg unserer Hilfen besser einschätzen zu können.
Facharzt, medizinische Begleitung
Eine Kooperation mit allen Beteiligten ist sehr sinnvoll und oft notwendig. Manchmal ist es sinnvoll, einen Facharzt zu beteiligen, der ggf. Medikamente zur Spannungsreduktion verschreiben kann.
Dies entscheiden letztendlich Sie. Auch hier sind Beobachtungbögen zur Kontrolle des Verlaufs hilfreich.
Entlastungen, eigene Kraftquellen, Rahmenbedingungen
Wir überlegen, wenn Sie das wünschen, wie Sie "auftanken" können, bevor Sie zu erschöpft sind, um sich selbst Hilfe zu holen.
Hilfe anzunehmen ist erst mal oft nicht leicht, wenn man jahrelang das Gefühl hatte, alles selbst schaffen zu müssen und vielleicht noch Vorwürfe gehört hat.
Hilfen können z.B. Unterstützung durch Familienmitglieder, Freunde, Familienentlastende Dienste, Erziehungs-Hilfen im Alltag, Kurzzeitpflegplätze, die Überlegung eines langfristigen Wohnheimplatzes und manchmal auch eine eigene Beratung, ein Stressbewältigungskurs oder eine Kur sein.
Diese manchmal sehr "sensiblen" und persönlichen Themen lassen sich nicht kurzfristig klären. Das braucht Vertrauen. Die Themen und den Zeitpunkt bestimmen Sie. Wir sprechen gern mit Ihnen über Möglichkeiten.
Links: www.trias-heinich.de